Er darf wieder rollen!

Es stand nicht gut um die Zukunft des T1. Zum Ende des Jahres 2019 verfügte die HSB GmbH das Fahrzeug in den Z-Park, das hieß Zurückstellung von der Ausbesserung und somit von der fälligen Fristuntersuchung. Damit drohte ihm selbes Schicksal wie zum Beispiel des NWE T3 (187 025), der nach einem Fahrmotorschaden im Jahr 2012 nicht wieder instandgesetzt wurde. Einiges wurde bereits in das Fahrzeug investiert, einschließlich neuer Bremstrommeln und Material des passiven Kollisionswarnsystems. Dennoch wurden keine weiteren Mittel bewilligt. Das Fahrzeug konnte aber nicht so ohne Weiteres aus der Werkstatt entfernt werden, da die Radsätze wegen der neuen Bremstrommeln demontiert waren. Je ein Rad war von der Welle abgezogen. Nicht zuletzt durch persönliches Engagement aus dem Bereich der Werkstatt wurde dieser Umstand letztendlich in eine Neubefristung des Triebwagens umgemünzt.
Das Foto zeigt ihn auf einer Probefahrt, bei welcher er mit dem Dampfzug 8933 im Bahnhof Steinerne Renne kreuzt.

Bf. Steinerne Renne, 7. Juli 2021

Foto: A. Krause, Wernigerode

Die Arbeiten zur Untersuchung sind abgeschlossen und das Kollisionswarnsystem ist an Bord. Der T1 rollt in den Morgenstunden seiner Einsatzstelle Gernrode entgegen.

Wernigerode, 22. Juli 2021

Foto: A. Krause, Wernigerode

Der altertümliche Charakter des Fahrzeuges wird durch das Kollisionswarnsystem nicht gerade unterstrichen. Jedoch müssen alle auf die freie Strecke übergehenden Triebfahrzeuge damit ausgerüstet sein. Hätte man also keine Möglichkeit zur Implementierung dieser Technik gefunden, so wäre dies das "Aus" für den T1 gewesen. Erfaßt werden über eine ausgeklügelte Sensorik Standort und jede Bewegung des Fahrzeuges. In Bahnhöfen allerdings nützt das System wenig, denn alle möglichen Fahrten kommen sich auf natürliche Weise sehr nahe. Eine Unterscheidung zwischen "Freund" und "Feind" wird de facto unmöglich. Auf der freien Strecke wird eine feindliche Zugfahrt über einen durchdringenden lauten Ton und eine Anzeige auf dem Display signalisiert. Einen selbsttätigen Eingriff in das Bremssystem gibt es nicht.

Wernigerode, 14. Februar 2022

Foto: A. Krause, Wernigerode


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