Eine Barrikade

Das gab es nicht zum ersten Mal: Auf die Gleise gestürtzte Bäume hindern die Züge am Weiterkommen. Diese Gefahr geht abhängig von Sichtverhältnissen und Geschwindigkeit nicht immer ohne Schaden vorüber. In diesem Fall traf es den T1 zwischen dem Hp. Sorge und der Zuglaufstelle Allerbach auf einer Überführung zur Werkstatt nach Wernigerode. Über Nacht herrschte starker Wind und es gab Schnee.
Die durch Dürre und Borkenkäfer dezimierten Wälder bieten dem Wind ungeschützte Angriffsflächen. Das flache Wurzelwerk der Fichten findet auf dem durchnässten Boden keinen Halt, die Bäume kippen um und reißen dabei manchmal ihre Nachbarn mit in den Tod. Sieben waren es an dieser Stelle in dieser Nacht.

20. Januar 2022

Foto: A. Krause, Wernigerode

In diesem Fällen kommt die Bahnmeisterei mit entsprechendem Gerät zu Hilfe. Oft sind die Stellen mit dem Auto schwer erreichbar. In diesem Fall wurde die Mannschaft an einem rückwärtigen Bahnübergang aufgenommen und gelangte per Schiene vor Ort.

20. Januar 2022

Foto: A. Krause, Wernigerode

Das Freischneiden muß mit Bedacht und Vorsicht geschehen. Die Bäume stehen oft unter mechanischer Spannung, die sich nach einem Sägeschnitt unvermittelt entladen kann.

20. Januar 2022

Foto: A. Krause, Wernigerode

Es gab an diesem Tag noch weitere Hindernisse am Gleis. Ein paar hundert Meter weiter lag eine bereits verdorrte Fichte quer und wenig später noch eine. Das war durch die Mannschaft der Bahnmeisterei schon vorausgesehen worden und die Kettensägen verblieben an Bord des T1. Das Freischneiden war für die geübten Männer hier überhaupt kein Problem. Jedenfalls konnte die Fahrt gut fortgesetzt werden. Im Bahnhof Elend wurden die Sägen wieder auf den Straßentransporter verladen und mit fast 80-minütiger Verspätung Wernigerode erreicht.

20. Januar 2022

Foto: A. Krause, Wernigerode


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